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In Holzweiler fand nun der Auftakt zum Dorfentwicklungsprozess statt. Die Resonanz überraschte Bürgermeister Peter Jansen positiv. Das Ziel ist eine langfristig angelegte Gesamtstrategie, um das Dorf nachhaltig weiterzuentwickeln. Von Philipp Schaffranek
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Tagebau Garzweiler II
Katrin Göring-Eckardt informierte sich in Erkelenz über den Tagebau Garzweiler II und den Strukturwandel der Tagebaurandkommunen. Die Spitzenpolitikerin der Grünen fordert, dass der Bund mehr Verantwortung übernimmt. Von Michael Heckers
Nein, so ganz ist das Thema in Berlin noch nicht angekommen, wusste Katrin Göring-Eckardt gestern im Erkelenzer Rathaus zu berichten. Deshalb ging es vor allem um ein starkes Signal. Bürgermeister Peter Jansen nutzte die Gelegenheit, während des prominenten Besuchs in seiner Stadt auf das Thema Folgekosten und die enormen Herausforderungen beim Strukturwandel hinzuweisen. "
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Erkelenz. Der Tagebaubetreiber hat ein Haus an der Beecker Straße in Erkelenz gekauft, weil es einen großen Bergschaden aufweist. Stadt Erkelenz und RWE Power ordnen das Problem und die Sorgen benachbarter Hausbesitzer ein. Von Kurt Lehmkuhl
Die heruntergelassenen Rollläden vermitteln den Eindruck, die Bewohner des Einfamilienhauses an der Beecker Straße in Erkelenz befänden sich im Urlaub. Doch dieser Eindruck täuscht. Das Haus steht leer, wie auch das namenlose Klingelschild zu erkennen gibt. Die Bewohner haben das Haus verkauft und mussten ausziehen. Gelegentlich gibt es Interessenten, die dieses Haus kaufen oder mieten wollen. Doch der neue Eigentümer verkauft nicht, er vermietet allenfalls, "aber nur für maximal drei Jahre", erzählen Nachbarn. Dann nämlich würde das Haus abgerissen, haben sie gehört. Das Haus sei quasi irreparabel.
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Erkelenz. Kaulhausen gestaltet seine Zukunft am Tagebaurand, wozu jetzt das erste Wallweinfest gehörte.
"Wir wollen die Dorfgemeinschaft stärken", sagt Michael Königs. Das sei das wichtigste Ziel des ersten Wallweinfestes, zu dem der 52-Jährige auf sein Grundstück am Wall am Ortsende von Kaulhausen eingeladen hatte. Die Idee zu diesem Fest kam ihm, als vor einem Jahr zum Abschluss einer Planungswerkstatt zur Zukunft der Tagebauregion und zur Gestaltung des Tagebaurands direkt am Wall auf dem Grundstück von Königs eine Weinrebe gepflanzt wurde. "Wir müssen am Wall in unmittelbarer Nähe zum Tagebau Garzweiler II leben", erläutert Königs
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Nach der beschlossenen Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler II hat der Energiekonzern RWE seine ersten Planungen für das Abbaugebiet vorgelegt. Danach soll die Ortschaft Holzweiler nach dem Ende des Tagebaus als Halbinsel in dem dann entstehenden See liegen.
Das berichtete der Vorsitzende des Braunkohlenausschusses Stefan Götz am Freitag in Inden. Der Krater des Tagebaus soll nach dem Ende des Kohleabbaus mit Rheinwasser befüllt werden. Nach den neuen Planungen soll der so entstehende Restsee Holzweiler dann nierenförmig umschließen. Die ehemalige rot-grüne Landesregierung hatte in ihrer Leitentscheidung für das Braunkohlerevier festgelegt, dass die Bagger nur von zwei Seiten an den Ort heranrücken dürfen.
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Der Braunkohlenausschuss der Stadt Erkelenz beschäftigte sich mit der Stellungnahme der Stadt zum geänderten Abbaukonzept des Tagebaus Garzweiler II. Unter anderem geht es um die lebenswerte Erhaltung der Randdörfer. Von Anke Backhaus
Die Stadt sieht damit die im Rahmen der Leitentscheidung beschlossenen Vorgaben nicht umgesetzt, demnach soll der Tagebau nur von zwei Seiten an den Ort Holzweiler heranrücken.
RWP-Power setzt sich wieder mal über Beschlüsse hinweg
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Holzweiler darf bleiben. Anders als seine Nachbarorte fällt das Dorf nicht dem Braunkohleabbau zum Opfer, der seit 30 Jahren die Region Garzweiler in NRW verschlingt. Die Stimmung der Holzweiler ist kurioserweise trotzdem gespalten.
Holzweiler am Nordrand der Jülicher Börde ist ein Dorf wie viele andere auch. In der Mitte die Kirche, drum herum die Dorfschänke, die Sparkasse, der Bäcker, ein paar kleine Handwerksbetriebe, ein Kriegerdenkmal, an der Hauptstraße eine Tankstelle. Das wär’s denn auch. Knapp 1500 Einwohner wohnen hier, oder besser gesagt, schlafen hier und fahren allmorgendlich nach Köln, Düsseldorf, Rheydt oder Mönchengladbach zu ihren Arbeitsplätzen.
Mal sehen wie das Bleiben umgesetzt wird!
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Die Nachricht, dass der Braunkohletagebau Garzweiler II ihr Dorf wohl verschont, hat die Menschen in Holzweiler elektrisiert. Dort hatte man sich schon auf eine Umsiedlung eingestellt. Einige Bürger sind aber auch skeptisch. Von J. Isringhaus, A. Speen, M. Heckers und K. Verhoeven
Seit gestern freut sich Felix Schwinger aus dem Dorf Holzweiler wieder aufs Älterwerden. Der Elfjährige habe immer gesagt, er wolle nicht groß werden, weil dann die Bagger kämen, erzählt Mutter Rita Schwinger. Deshalb war er der Erste, den die 40-Jährige gestern Nachmittag darüber informierte, dass ihr Ort wohl vom Braunkohle-tagebau Garzweiler II verschont werde. "Wir sind verhalten euphorisch", sagt Rita Schwinger. Seit 14 Jahren lebt die vierköpfige Familie in Holzweiler und hatte sich wegen der tollen Nachbarschaft nur schweren Herzens damit arrangiert, ihr Haus irgendwann aufgeben zu müssen. "Jetzt gehen wir davon aus, dass wir bleiben dürfen, dass unser Stückchen Heimat erhalten bleibt."
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Erkelenz/Mönchengladbach Der Zweckverband Tagebaufolgelandschaft hat sich gestern Abend im Mönchengladbacher Haus Erholung gegründet. Der Verband soll in den kommenden Jahren Entwicklungsperspektiven für die Zeit nach dem Tagebau aufzeigen und umsetzen. Von Andreas Gruhn
Die Politiker aus den Kommunen Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz wählten den Mönchengladbacher Bau- und Planungsdezernenten Gregor Bonin zum Verbandsvorsteher. Die Formalien waren relativ schnell abgehandelt - umso intensiver wurde über die Vereinbarung mit Tagebau-Betreiber RWE diskutiert, die die finanziellen Leistungen des Konzerns und die Gegenleistungen regelt.
Schelm ist wer dabei Böses denkt
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Themen in den Haushaltsreden waren bauliche Investitionen, neue Straßenlaternen, die tagebaubedingte Umsiedlung, Geld für den Brandschutz, die Verkehrsführung am Kölner Tor und der Bildungsstandort. Themen in den Haushaltsreden waren bauliche Investitionen, neue Straßenlaternen, die tagebaubedingte Umsiedlung, Geld für den Brandschutz, die Verkehrsführung am Kölner Tor und der Bildungsstandort.
Folgende Anmerkung wird vom RT ABK ÖPNV unterstützt. Anträge zur Fortschreibung Verkehrsentwicklungsplan bis 2020 werden vom Rat der Stadt nicht angenommen
Erkelenz brauche "nicht nur Dorfentwicklungsprozesse in einzelnen Stadtgebieten oder Stadtentwicklung für die Kernstadt, sondern einen gesamtstädtischen Entwicklungsprozess. Unsere Stadtentwicklung und unser Marketing kränkeln." Sie SPD bemängelte, dass "es kein wirksames Konzept gibt, wie man den Herausforderungen des zunehmenden Internethandels begegnen will, um ein Veröden der Innenstadt zu verhindern". Es fehle ein gesamtstädtisches Leitbild, an dem sich künftige Politik ausrichten könne. Rogowsky mahnte zudem eine "zukunftsorientierte Verkehrsplanung an". Derzeit werde in dem Bereich "gewurschtelt".
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Als Wohnort ist Erkelenz interessant. Auch der Arbeitsmarkt stellt sich positiv dar. Die Stadt Erkelenz wächst in allen Altersgruppen, außer bei den 18- bis 25-Jährigen. Das Forschungsinstitut "inwis" rät dazu, mehr Wohnbau zu betreiben. Von Andreas Speen
In Erkelenz sollten jährlich mehr Wohnungen gebaut werden als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Das Forschungsinstitut "inwis" aus Bochum hat das 2012/13 aufgestellte "Handlungskonzept Wohnen" für die Stadt Erkelenz überprüft und erneuert, wobei sich herausstellte, dass in der Stadtplanung der jährliche Bedarf an neuen Wohneinheiten von 155 auf 185 erhöht werden sollte. Wird die tagebaubedingte Umsiedlung eingerechnet, sollten es bis zum Jahr 2030 sogar 256 neue Wohneinheiten pro Jahr sein. "Eine gewisse Priorität hätten dabei Mehrfamilienhäuser, altersgerechte Wohnungen und sozialer Wohnungsbau", erklärte Carolin Krüger von "inwis" im Ausschuss für Stadtentwicklung.
Diesen Austausch zu verstetigen, riet Krüger der Stadt Erkelenz nun. Sie schlug vor, einen Runden Tisch der Erkelenzer Wohnungswirtschaft zu gründen.
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"Wir in Holzweiler" will helfen, für ein lebendiges Miteinander im künftigen Tagebaurandort zu sorgen.
Von Andreas Speen
Ein Dorf, das Zukunft hat, will Holzweiler sein. Es hat sich deshalb aufgemacht, diese mitzugestalten. "Wir in Holzweiler" heißt eine Gruppe von inzwischen mehr als 85 Einwohnern, die sich mit der Dorfentwicklung befasst. "Wir verstehen uns als Plattform für Menschen, die sich für Holzweiler engagieren", erklärt Torsten Moll.
Nach der politischen Leitentscheidung der Landesregierung im Jahr 2014, Holzweiler von der tagebaubedingten Umsiedlung zu verschonen, und ausgehend von einer Dorfversammlung im Mai 2017, in der mit Stadtplanern und Erkelenzer Stadtverwaltung begonnen wurde, die Dorfentwicklung zu fördern, hat sich mittlerweile eine große Einwohnergruppe bereiterklärt, sich in verschiedenen Themengebieten für ihren Ort einzusetzen. Aus dieser wiederum hat sich ein achtköpfiges Kernteam herauskristallisiert, das all diese Aktivitäten unterstützt, zwischen den Akteuren vermittelt und Kontakte herstellt. "Wir verstehen uns als Sammelstelle für Projekte, helfen zu koordinieren und wollen die vielen Aktivitäten der Vereine bündeln", erklärt Willi A. Weitz. Und Torsten Moll ergänzt, dass "nichts Vorhandenes ersetzt werden soll, denn: Es gibt bei uns schon sehr viele tolle Angebote." Vielmehr solle eine zusätzliche Plattform geschaffen werden, die wachsen will. Bewusst handele es sich um keine in sich geschlossene Gruppe, sondern ein offenes Angebot. "Wir wollen die Bürger dazu bewegen, etwas zu bewegen", bringt es Moll auf den Punkt.
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Hans Josef Dederichs kritisiert: massiver Polizeieinsatz bei Demos, zu wenig Sicherheit in den Umsiedlungsorten.
Um die Sicherheit in den Umsiedlungsorten sorgen sich die Erkelenzer Grünen. Sie fordern eine veränderte Polizeistrategie, die aus ihrer Sicht möglich erscheint - die hohe Polizeipräsenz beim Abriss der ehemaligen Immerather Kirche dient Hans Josef Dederichs als Beleg. Der Grünen-Fraktionssprecher im Erkelenzer Stadtrat fordert Landrat Stephan Pusch als Dienstherren der Kreispolizei Heinsberg zu einem Gespräch über ein zu änderndes Sicherheitskonzept auf. "Die deprimierende Zerstörung des Immerather Doms wurde erwartungsgemäß und verständlicherweise von Protesten und Unmutsäußerungen aus der Bevölkerung begleitet, die teilweise in Ordnungswidrigkeiten wie etwa unbefugtem Betreten des Abrissgeländes und Störungen der Abrissarbeiten mündeten. Ein massives Aufgebot von Polizeikräften stand diesen Protesten gegenüber, der Schutz der Interessen von RWE hatte hier offensichtlich hohen Stellenwert. Dabei verfügt der Konzern RWE über eigene Sicherheitsdienste", erklärt Hans Josef Dederichs in einer Pressemitteilung, um daran das eigentliche Anliegen der Erkelenzer Grünen anzuknüpfen: "Im Gegensatz dazu kommt es im gesamten Umsiedlungsgebiet in den letzten Jahren immer wieder zu schweren Straftaten.
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Schlaflose Nächte wegen der Umsiedlung
Vor einem halben Jahr haben Hans-Josef Pisters und seine Frau Anita den Ortsteil verlassen müssen, in dem sie 1964 als junges Ehepaar gebaut und 53 Jahre gelebt haben. "Wir sind Vertriebene zur Friedenszeit", sagen sie. Opfer des Braunkohlentagebaus Garzweiler II, dessen Bagger das Land Stück für Stück wegfressen. Er hat, mit vielen anderen, drei Jahrzehnte um den Erhalt der Heimat gekämpft. Mit unzähligen Aktionen, besonders spektakulär die "Fackelkette", die im Juli 1987 5000 Menschen bildeten. Der Fernsehsender "ARTE" hat kürzlich noch zur besten Sendezeit unter dem Titel "Der Kampf um die Kohle. Wie Heimat zerstört wird" daran erinnert, mit Pisters als Zeitzeugen. Selbst das dänische Fernsehen war zu Gast in Keyenberg.
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Erkelenz. Andreas Ullmann hat in Erkelenz die ehrenamtliche Aufgabe übernommen, Menschen mit Behinderung zu beraten und deren Interessen in die Kommune hinein, aber auch gegenüber anderen Institutionen zu vertreten. Von Andreas Speen
Die Arbeit des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten in Erkelenz ist anspruchsvoll, zeitintensiv, vielschichtig. Als sich Andreas Ullmann für die Aufgabe bewarb, hat er das gewusst - und nach den ersten Tagen im Amt fühlt er sich in seiner Einschätzung bestätigt. Eine Reihe von Gesprächen habe er geführt, und schon lägen auf seinem Tisch zehn Themen, die abzuarbeiten seien. Bürgermeister Peter Jansen stellte Ullmann jetzt öffentlich vor und hob hervor: "Er bringt sehr nutzbringende Erfahrungen für diese Aufgabe mit."
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Andreas Ullmann ist seit 1998 ehrenamtlicher Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund für den Kreis Heinsberg. Jetzt ist er in Berlin für weitere sechs Jahre wiedergewählt worden. Von Andreas Speen
Andreas Ullmann ist als ehrenamtlicher Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund für den Landkreis Heinsberg wiedergewählt worden. Der Erkelenzer hat diese Aufgabe für weitere sechs Jahre inne. Die Wahl hatte in Berlin stattgefunden.
"Wie beantrage ich eine Alters- oder Erwerbsminderungsrente, wie hoch wird meine Rente einmal sein? Es sind Fragen wie diese, die ich mit Versicherten und Rentnern im Kreis Heinsberg in persönlichen Gesprächen kläre", erläutert Andreas Ullmann seine Aufgabe. Er kümmert sich ehrenamtlich um Anliegen und Sorgen, nimmt Anträge auf und lässt auf Wunsch beim zuständigen Rentenversicherungsträger den gegenwärtigen Rentenanspruch berechnen. "Ich freue mich, bei allen Fragen rund um die Rente für die Menschen im Kreis Heinsberg da zu sein", sagt Andreas Ullmann.
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Im Erkelenzer Repaircafé am Johannismarkt bieten Fachleute nicht nur unentgeltlich Reparaturen jeder Art an, der Ort dient auch als Treffpunkt zum gemeinsamen Austausch. Von Kathrin Boehme
Ein defekter Laptop, ein zu lauter Staubsauger, eine Lampe mit Wackelkontakt - die Liste der Gegenstände, die im Repaircafé schon wieder in Ordnung gebracht worden sind, ist lang. Erst seit einem halben Jahr öffnet die Einrichtung einmal im Monat, an jedem Tag werden durchschnittlich aber 20 Gegenstände zur Reparatur vorbeigebracht. "Meist sind es elektronische Geräte oder alte Bauteile, die dem Besitzer am Herzen liegen", erklärt Holger Rautenberg, der selbst von Anfang an zum Team des Repaircafés zählt.
Trotz ihrer Freude am Reparieren geht es ihnen in erster Linie nicht um die Arbeiten, sondern vielmehr darum, einen Ort zu schaffen, zu dem jeder auch ohne einen Grund vorbeikommen kann. "Wir legen unseren Fokus darauf, ein ,Erzählcafé' zu bieten, da es in Erkelenz so keine Begegnungsstätte gibt", betont Holger Rautenberg. Zu Kaffee und Kuchen sei jeder eingeladen, der Lust habe. "Oft kommen die Leute eben auch einfach so vorbei, nicht jeder bringt etwas zur Reparatur mit".
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Schon gegen Jahresende könnte der Verkaufsbeschluss für das 8000-Quadratmeter-Areal des alten Erkelenzer Amtsgerichts gefällt werden. Von Andreas Speen
Stadt Erkelenz und Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb, schlagen einen dreistufigen Bieterwettbewerb für das Areal des einstigen Amtsgerichts in Erkelenz vor. In der nächsten Woche werden sich die Ausschüsse des Stadtrates mit dem Thema befassen. Dazu gehört auch, dass sie die Eckpunkte der gewünschten städtebaulichen Nutzung beraten. Sollten die Beschlüsse kommen, wie sie die Stadtverwaltung der Politik vorschlägt, könnte der Wettbewerb im Frühjahr ausgeschrieben werden und über den Sommer laufen. Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordnete der Stadt, hält es für möglich, dass der Verkaufsbeschluss gegen Jahresende gefällt werden könnte.
Zwei Drittel der rund 8000 Quadratmeter Grundstücksfläche gehören nicht der Stadt Erkelenz, sondern dem Land. Sie liegt zwischen Wilhelm- und Atelierstraße sowie Konrad-Adenauer-Platz, und auf ihr stehen noch drei leergezogene Gebäude, die früher vom Amtsgericht, Gesundheitsamt und von der Polizei genutzt wurden. "Wir sind dankbar, dass sich das Land so in das Finden einer Folgenutzung und in das Verfahren einbringt", betont Ansgar Lurweg, der zurzeit alle Ratsfraktionen besucht, um ihnen die Ideen der Umnutzung des Areals, den Bieterwettbewerb und die vorgeschlagenen Eckpunkte zur städtebaulichen Entwicklung vorzustellen. Er hofft, dass die Politik in Erkelenz das mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb abgesprochene Vorgehen mitträgt und dem entsprechenden Vertrag mit dem Land am 16. Februar im Hauptausschuss zustimmt. Dies würde dem nächsten Schritt entsprechen, nachdem 2016 für das Areal bereits eine Potenzialanalyse und eine Machbarkeitsstudie gefertigt worden waren. Daran anschließen würde sich der dreistufige Bieterwettbewerb (Interessenbekundungsverfahren und städtebauliches Auswahlverfahren unter Beteiligung der Stadt und Bieterverfahren des Landes). "Geschaut wird zunächst, welche Investoren sich beteiligen wollen. Daraus wird eine Auswahl getroffen. Danach würden die Ausgesuchten um ein Nutzungskonzept und einen städtebaulichen Entwurf gebeten", erklärt Lurweg auf Anfrage unserer Redaktion. Für die Bewertung und Auswahl in den ersten zwei Verfahrensstufen solle eine Auswahlkommission aus Vertretern des Auslobers, Architekten, Stadtplanern sowie Mitgliedern des Stadtrats gebildet werden. "Sie geben für den dritten Schritt im Verfahren dann eine Empfehlung ab, wo letztendlich aber die Höhe des Kaufangebotes das Kriterium sein wird."
Frage: Brauchen wir noch mehr leerstehende Geschäftsräume?
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In Lövenich und Katzem können jetzt höhere Bandbreiten gebucht werden. In Kleinbouslar soll das demnächst ebenfalls möglich sein. Die Einwohner der drei Erkelenzer Orte haben länger auf diesen Moment gewartet.
Katzem / Kleinbouslar (spe) Rund 800 Haushalte im Ortsnetz Erkelenz in Lövenich und Katzem können jetzt mit Bandbreiten bis zu 100 MBit/s im Internet surfen. Schon bald folgt Kleinbouslar. Im neuen Netz sind Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich. Das gilt auch für Musik- und Video-Streaming oder das Speichern in der Cloud. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und beim Hochladen auf bis zu 40 MBit/s, teilt die Telekom als Betreiberin des Netzes mit. Sie hat dafür vier Kilometer Glasfaser verlegt und sieben Verteiler neu aufgestellt oder mit moderner Technik aufgerüstet. In Katzem ist aufgrund einer sehr hohen Nachfrage in Kürze bereits die Installation weiterer Ports vorgesehen, kündigt das Bonner Unternehmen an.
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Straßen, Kanal, Versorgungsleitungen werden in den nächsten acht bis zehn Jahren in Erkelenz-Holzweiler erneuert. Der einst für den Tagebauabriss vorgesehene Ort soll ans Erdgasnetz kommen und eine neue Osttangente bekommen. Von Kurt Lehmkuhl
Holzweiler wird ab 2019 für Jahre zur "Großbaustelle", wie der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, Ansgar Lurweg, bei einer Dorfversammlung im Saal Boss in Holzweiler sagte. Ursächlich dafür ist gleich in zweierlei Hinsicht der Tagebau Garzweiler II: Nachdem es wie in Stein gemeißelt schien, dass der Ort der Braunkohle weichen muss, haben weder die Versorgungsträger noch die Stadt die Infrastruktur weiterentwickelt oder erneuert. Warum sollten sie auch in einem dahinsiechenden Ort investieren? Da nun feststeht, dass Holzweiler erhalten bleibt, gilt es nicht nur, den Sanierungsstau abzuarbeiten, sondern auch, den Ort zukunftsfähig zu machen. Straßen, Kanal, Versorgungsleitungen, es gibt nichts, was nicht angepackt werden muss. Hinzu kommt, dass der Versorger NEW Holzweiler an das Erdgasnetz anschließen will. Acht bis zehn Jahre werde es wohl dauern, bis alle Baumaßnahmen abgewickelt sind. Die Bürger müssten sich daher auf viele ständig wechselnde Verkehrsführungen und Änderungen gefasst machen. Um die Situation etwas zu entkrampfen, soll kurzfristig eine neue Straße den Verkehr in Holzweiler entlasten. "RWE hat sich verpflichtet, den Bau der sogenannten Osttangente, die künftig zwischen dem Tagebau und dem Ort verläuft, vorzuziehen", erklärte Lurweg. Der Bau dieser neuen Straße soll schon 2019 beginnen.
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